Haltung des ÖDP Stadtverbands Landshut zum Umgang mit der Corona-Pandemie
Wir stehen dazu, diese Pandemie als das zu behandeln, was sie ist, eine weltweite, sehr bedrohliche Gesundheitskrise. Maßnahmen, die den Ausbruch dieser Krankheit eindämmen helfen, unterstützen wir voll und ganz. Das richtige Augenmaß und Ausgewogenheit zwischen den einzelnen Maßnahmen sind wichtig und in der Vergangenheit im Detail nicht immer gelungen. Dennoch ist es wichtig, dass sich die Gesellschaft jetzt durch eine Diskussion zu den Maßnahmen nicht entzweit, sondern diese demokratisch und friedlich führt. Nur gemeinsam wird die Gesellschaft diese Krise meistern.
Folgende Lehren aus der Pandemie sollten aus unserer Sicht gezogen werden:
1. Katastrophenschutz und Vorsorge sollten nie wieder so vernachlässigt werden wie bisher, wir brauchen genügend Notfallmaterial und sollten die Produktionskapazitäten selbst im Land vorhalten.
2. Wir müssen medizinisches Personal und alle Pfleger anständig bezahlen und genügend medizinische und Pflegekräfte anstellen.
3. Themen wie die Digitalisierung des Schul- und Arbeitsalltags dürfen nie wieder so verschlafen oder von Katastrophen abhängig gemacht werden, wie in dieser Pandemie geschehen, sondern müssen auch ohne Katastrophen beherzt angepackt werden.
4. Maskendeals und ähnliche Bereicherungen von Politikern an Katastrophen unter Ausnützen ihrer Stellung als Diener des Volkes, der sie sein sollten, müssen Staat und Gesellschaft zuverlässig abschaffen, ächten und unter Strafe stellen. Politik muss glaubwürdig bleiben und stets auf die Wissenschaft hören, nicht nur in Katastrophenzeiten, und mit gutem Beispiel vorangehen. Den Einfluss der Wirtschaft auf die Politik gilt es einzuschränken und viel transparenter zu machen.
5. Wir brauchen weniger Zickzackkurs bei den Corona-Regeln, sondern klare Linien mit Sinn und Verstand und Augenmaß zwischen den einzelnen Maßnahmen. Den kleinen Buchladen, der im Lockdown schließen muss und der überfüllte Discounter einen Häuserblock weiter darf es nicht mehr geben.
6. Rücksichtnahme, Höflichkeit und respektvoller Umgang, und speziell die „Hust- und Nies-Etikette“ und ein persönlicher Mindestabstand sollten 365 Tage im Jahr gelten, jedes Jahr, und hätten auch schon vor Corona nicht in Vergessenheit geraten sollen.
7. Wir müssen Diskurskultur in der Schule unterrichten, bereits Schüler und alle Bürger besser gegen Fake News und Hetze wappnen, das Vertrauen in die Wissenschaft und Politik wieder herstellen, wenn auch kein "blindes Vertrauen", so doch ebenfalls kein "blindes Nachrennen" gegenüber Gruppen, die Verschwörungstheorien, radikales Gedankengut und Halb- oder Unwahrheiten verbreiten. Schüler müssen als Lehrinhalt gezielt lernen, sich eine eigene, differenzierte Meinung auf der Basis verlässlicher Information zu bilden und stark gemacht werden gegen Falschinformationen und Gruppenzwänge.
8. Die Dezimierung natürlicher Rückzugsgebiete wilder Tiere und die ungebremste Globalisierung verursachen die Entstehung und Verbreitung neuer von Tieren stammenden Seuchen. Dies muss zukünftig vermieden werden. Dazu gehört die Abschaffung von Massentierhaltung in den Industrienationen und "Bushmeat" aus Naturgebieten weltweit. Insgesamt muss die Ausbeutung der Natur in den letzten Naturarealen der Welt ein Ende finden, sie zerstört nicht nur die grüne Lunge des Planeten, sondern hat der Menschheit auch viele Krankheiten beschert (AIDS, Vogelgrippe, SARS, jetzt Covid). Deutsche Finanzierung für schädliche "Entwicklungsprojekte" und Finanzierung des Raubbaus müssen enden, wir brauchen hierfür klare Gesetze, die hierzulande Lieferketten regeln und Verantwortung für unser Tun weltweit übernehmen.