Antrag / Anfrage / Rede
3. Antrag zum Flächensparen
Moderate Nachverdichtung
1. Die Verwaltung wird beauftragt konzeptionell aufzuzeigen, wo innerhalb der Stadt die Bebauung, insbesondere entlang bedeutender Straßenzüge im Bezug zur Höhenentwicklung intensiviert werden kann. Dabei sollen die vorhandenen Grünstrukturen der Wohnquartiere erhalten bleiben.
2. Unter Berücksichtigung des Vertrauensschutzes bestehender Wohnbebauung soll verstärkt eine moderate Nachverdichtung erfolgen.
Begründung
Konsequente Innenentwicklung erhöht die Wohnatmosphäre im Ortskern, beendet den Leerstand und verringert den Druck auf die Flächenexpansion im Außenbereich. Die Stadtkasse wird entlastet indem die vorhandene Infrastruktur besser ausgelastet wird und nicht in neue Infrastrukturmaßnahmen und deren Unterhalt investiert werden muss. Fixkosten können auf eine größere Zahl von Einwohnern bzw. Bewohnern umgelegt werden.
Nach Berechnungen für Städte und Gemeinden in Wachstumsregionen sind neue Wohngebiete mit Ihren Folgekosten in aller Regel ein Verlustgeschäft für den kommunalen Haushalt. Eine negative Bilanz ergebe sich auch für die Ausweisung neuer Gewerbegebiete. Dies sind die Ergebnisse einer vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Studie zu den Kosten- und Einnahmeeffekten der Umwandlung von Freiflächen in Wohn- und Gewerbegebiete, die das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) durchgeführt hat.
Der Einzelhandel wird gestärkt, denn neue Bewohnerinnen und Bewohner bedeuten auch neue Käuferinnen und Käufer in den Stadtvierteln. Die kompakte Bebauung und die Mischung von Wohnen, Arbeiten und Freizeit spart Wegzeiten. Das Stadtbild wird aufgewertet indem frühere Fehlentwicklungen korrigiert werden, Brachflächen wieder genutzt und Barrieren innerhalb der Stadt beseitigt werden. Neue Freiräume und Wege entstehen. Aus Perspektive der Eigentümer wird zusätzliche Nutzfläche in vorhandenen Immobilien wirtschaftlich erstellt. Nutzer empfinden die Wohnqualität in gewachsenen Quartieren oft als besser als die eines Neubaugebietes.