Antrag / Anfrage / Rede
5. Antrag zum Flächensparen
Fachforum
Es wird in einem Fachforum mit Experten Möglichkeiten zum Flächensparen aufgezeigt. Es sollen Positiv- und Negativbeispiele präsentiert werden. Dazu werden die Stadträte eingeladen.
Begründung
Das Bevölkerungswachstum in der Stadt Landshut schreitet ungebrochen fort. Die Flächenveränderungen auf dem Stadtgebiet innerhalb der letzten 30 Jahre sind dramatisch. Zwischen 1980 und 2013 wurden sechs Millionen Quadratmeter der Landwirtschaftsfläche für Gebäude- und Verkehrsflächen verbaut. Setzt sich der Trend so fort, wird es spätestens in 150 Jahren keine landwirtschaftlichen Flächen auf dem Stadtgebiet mehr geben. Damit gibt es für nachfolgende Generationen keine zentrale Lebens- und Wirtschaftsgrundlage mehr und somit auch keine städtebauliche Gestaltungsmöglichkeit. Vielmehr hinterlassen wir ein vollkommen bebautes Stadtgebiet.
Flächensparendes Bauen schont nicht nur die Landschaft und Natur, sondern bedeutet auch Energieeinsparung. Dichte, kompakte Baukörper, aktive Solarenergiegewinnung, ein eigenes Energieversorgungskonzept für Baugebiete bieten hier Lösungsmöglichkeiten. Dies gilt auch für Gewerbe-gebiete und Standorte für Einkaufszentren, Fachmärkten und großen Discountern. Dort wird noch immer meist einstöckig und mit großen Parkflächen auf der ´grünen Wiese` weit weg von Wohngebieten gebaut. Verkehrsvermeidung durch Nutzungsmischung ist hier ein Lösungsansatz.
Untersuchungen belegen eindeutig, dass ein hoher Flächenverbrauch auch einen hohen Energieverbrauch mit sich bringt. Flächensparendes Bauen bedeutet auch weniger Kosten. Je geringer die Siedlungsdichte, desto höher die Pro-Kopf-Infrastrukturkosten und Instandhaltungsnachfolgekosten für Straßen, Kanäle und Versorgungsleitungen (siehe Folgekostenschätzer unter www.was–kostet-mein-baugebiet.de)
Mittels verstärkter Innenentwicklung, Nutzung von Baulücken, Revitalisierung von Gewerbebrachen und leer stehenden Gebäuden können weiter Flächen gespart werden.