persönlicher Kommentar
ÖDP Vorstandsmitglied Winfried Wiesnet räumt per Leserbrief für die LZ mit der Mär vom günstigen Atomstrom auf
Ein Lob der Fakten im LZ- Bericht von Frau Birgit Holzer zur Nuklearenergie in Frankreich auf Seite 3 vom 13.9.2022.
Ich möchte den Bericht noch um eine Tatsache ergänzen.
Frankreich hat schon lange keinen günstigen Atomstrom mehr wie man vielleicht vermuten könnte. Deutschland produziert im Vergleich den Strom günstiger und sichert damit Arbeitsplätze in Deutschland. Das zeigen die Großhandelspreise im Ländervergleich.
Der Großhandelspreis für Strom ist der reine Beschaffungspreis für Strommengen, die an der Börse und außerbörslich gehandelt werden ohne (!) der Beaufschlagung mit Steuern, Abgabe und Umlagen. Die Industrie und Gewerbe profitieren vom hohen Anteil von regenerative Energien in Deutschland. Sie zahlen viele der Steuern und Abgaben und Umlagen als Großkunden so nicht wie die privaten Haushalte. Hier schlägt der günstigere Beschaffungspreis deshalb stärker zu Buche. So haben sich die Zukunftinvestionen in Sonne und Wind gerade in dieser Zeit bei uns bewährt, wo Putin uns an einer empfindlichen Stelle treffen möchte.
Allerdings zahlen wir alle für ein veraltetes System aus Steuern, Abgaben und Umlagen die Zeche. Das sollte die Politik baldmöglichst ändern.
Obwohl die Endlagerung des Atommülls noch ungeklärt ist und Investionen für die Atomkraftwerke sich unzureichend in den Großhandelspreisen niederschlagen lag der Großhandelspreis in Deutschland dennoch niedriger als in Frankreich.
Im Jahre 2018 waren das konkret 4,3 ct/kWh, in Frankreich bei 5,0 ct/kWh. 2019 in Deutschland bei 3,7 ct/kWh, in Frankreich bei 3,9 ct/kWh. 2020 in Deutschland bei 3,0 ct/kWh, in Frankreich bei 3,2 ct/kWh.
Sieger bleibt Deutschland Monat für Monat auch in den Jahren 2021, 2022. Im September 22 liegt der Börsenstrompreis in Deutschland bei 37 ct/kWh. In Frankreich, aber bei 46,4 ct pro kWh, so die Bundesnetzagentur, Stand 4.9.22
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