Pressemitteilung
Alte JVA - „Abriss oder Denkmalschutz?“
Pressebericht der Ausschussgemeinschaft
"Sicherlich ist unbestritten, dass das Gefängnis im jetzigen Zustand mit vergitterten Fenstern und einem unansehnlichen Äußeren keinen besonders schönen Eindruck erweckt“, betont Stadtrat Robert Neuhauser. Auch die langjährige Nutzung als JVA mag dem einen oder anderen Bürger etwas missfallen.
Dennoch ist die Ausschussgemeinschaft der Meinung, dass sich das Gebäude optisch durchaus in die umliegende Bebauung einfügt, was bei einer Neubebauung an diesem sensiblen Ort durch einen Investor äußerst fraglich ist. „Leider gibt es in Landshut aus der Vergangenheit
genügend Beispiele, wo sich „Ersatz-Neubauten“ nicht mehr in das Umfeld einfügen, vielmehr sogar störend wirken“, kritisiert Stadträtin Elke März-Granda.
Nachdem das Gebäude unter Denkmalschutz steht, können bauliche Maßnahmen in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde das Objekt durchaus
aufwerten und attraktiv machen. „Ein neuer Anstrich, Entfernung der bestehenden Gitterfenster und Öffnung der Gefängnismauer an einzelnen Stellen sind hier nur einige Beispiele“, schlägt Stadträtin Christine Ackermann vor.
Im Gestaltungsbeirat wurde das Thema JVA lange diskutiert. „Je mehr wir uns damit beschäftigt haben und die Vorschläge zur Neugestaltung auf uns
einwirken ließen, umso mehr kamen wir zu der Überzeugung, dass die bestehende Grundstruktur des JVA-Gebäudes zu erhalten ist“, argumentierte Neuhauser. Durch Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen
innerhalb des Gebäudes ist es möglich die ehemalige JVA einer neuen Nutzung zuzuführen. Die Ausschussgemeinschaft ist der Ansicht, dass der Flachbau (alte Werkstatt) zu entfernen ist und der Innenhof in
eine parkähnliche Anlage mit schönen Grünflächen und Bepflanzungen umgestaltet werden sollte.
„Wir sehen diese Variante als optimale Möglichkeit, die seit Jahren im Sanierungsziel festgelegte Grünverbindung zum Hofberg endlich zu verwirklichen“,
so März-Granda. Durch das Öffnen der bestehenden Gefängnismauer kann nach Auffassung der Stadträte ein Fußweg von der Grieserwiese, durch die neu geschaffene Parkanlage in die Innenstadt führen. „Dies wäre für unsere Innenstadt eine absolute Aufwertung“, argumentiert Ackermann.
Nach Auffassung der Ausschussgemeinschaft müssen historisch gewachsene Gebäude, wie die ehemalige JVA, nicht abgerissen werde, weil Sie marode sind oder weil wir Landshuter bisher nur die „Negativnutzung“ als Gefängnis erlebt haben. „Es gibt mittlerweile jede Menge Möglichkeiten, alte und marode Gebäude zu sanieren und ihnen mit einer anderen Nutzung, wie z. B. als Hotel, Museum, Stadthalle oder Kulturzentrum wieder neues Leben einzuhauchen“, schlussfolgert Neuhauser.
Elke März-Granda (parteilos)
Christine Ackermann (ÖDP)
Robert Neuhauser (Bayernpartei)