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Pressemitteilung

Das Gebäudebrüterprojekt muss weiterlaufen

(Bild von Joachim Marian Winkler auf Pixabay)

In Landshut wird seit einigen Jahren sehr viel gebaut, und das gibt für die Gebäudebrüter durchaus Anlass zur Sorge, wie die ÖDP-Stadträte Elke März-Granda und Dr. Stefan Müller-Kroehling mitteilen. Sie haben deswegen eine Verlängerung der städtischen Gebäudebrüterberatung als Antrag eingebracht.

Seit vielen Jahrhunderten haben Mauersegler, Schwalben und Spatzen ihre Brutplätze unter den Dächern von Gebäuden. Als Gebäudebrüter haben sie sich an den Lebensraum Stadt hervorragend angepasst und nutzen Nischen, Spalten und Hohlräume unter Hausdächern als Brutplätze.

„Durch Sanierung, Umbau oder dem Abbruch von Gebäuden verlieren die Vögel nicht nur ihre Quartiere, oft kommen dabei ihre Jungvögel zu Tode“, erläutert Dr. Müller-Kroehling. Gleichzeitig sorge das Insektensterben auch im Siedlungsbereich für ein reduziertes Nahrungsangebot für Stadtvögel.

In den letzten Jahren haben die Bestände von Gebäudebrütern in der Folge in ganz Bayern dramatisch abgenommen, bei Schwalben und Mauerseglern sogar um über 70 %. Trotz gesetzlichem Verbot werden immer wieder Nester beseitigt und Brutplätze verschlossen. Im Zuge der modernen Stadtentwicklung gibt es leider an Neubauten in der Regel keine Brutmöglichkeiten mehr. „Deshalb brauchen Gebäudebrüter mehr denn je den Schutz von uns Menschen zum Überleben“, betont März-Granda.

„Mauersegler, Haus- und Feldsperlinge und andere Gebäudebrüter bereichern das Leben in unserer Stadt und sind zudem auch wichtige Nützlinge, da sie ihre Jungtiere mit Insekten und anderen Gliedertieren füttern“, so die Ökodemokraten in der Begründung ihres Antrages. Der Erhalt und die Erweiterung des Bestands an Gebäudebrütern ist daher ein wichtiger Baustein der Stadtnatur und Biodiversität.

Im Rahmen der Gebäudebrüterberatung wurden bisher Eigentümer, Bauherren, Architekten und Handwerker bei Baumaßnahmen bereits in der Planungsphase sowie während der gesamten Bauphase fachkundig begleitet. So wurden Eigentümer aktiv unterstützt, Baumaßnahmen im Einklang mit geltendem Artenschutzrecht durchzuführen. Dabei konnten oftmals die vorhandenen Brutplätze geschützt und erhalten werden. Neue Brutplätze z. B. durch Anbringen von Nistkästen wurden vielerorts geschaffen. Dabei wurden Nistkästen und Kunstnester kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch bei Fragen und Problemen zu Gebäudebrütern, z. B. bei Fassadenverschmutzungen, war bisher ein Ansprechpartner vor Ort.

Deshalb ist die Gebäudebrüterberatung in Landshut eine Erfolgsgeschichte geworden, die es fortzusetzen gelte. Da alle Gebäudebrüter den Regelungen des besonderen Artenschutzes unterliegen, gibt es klare gesetzliche Vorgaben in diesem Bereich. Durch frühzeitiges Erkennen möglicher Probleme und eine gute Beratung mit hoher Sozialkompetenz und ornithologischer Fachkompetenz können Probleme und mögliche zeitliche Konflikte vermieden oder zumindest minimiert werden.

„Nur, wenn diese Leistung auch weiterhin von offizieller Seite der Stadt angeboten wird wie bisher, kann sie sich in vollem Umfang der notwendigen Nachdruckskraft und Akzeptanz des Beratungsangebotes erfreuen“, finden die Ökodemokraten. Auch sollte versucht werden, eine Fortsetzung der Förderung durch den Freistaat zu erlangen. Eine Übertragung dieser Aufgabe auf den neuen Biodiversitätsberater würde eine Vor-Ort-Präsenz bei diesem Projekt aufgrund der zahlreichen Aufgaben durch das neue Bayerische Naturschutzgesetz kaum mehr möglich machen, sind sich die Stadträte einig.

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