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Pressemitteilung

Der Bürger zahlt die Zeche

Bild: analogicus auf Pixabay

In der vergangenen ÖDP Vorstandssitzung wurde das Vorhaben des Landesamtes für Umwelt (LfU) hinsichtlich der künftigen Trinkwasserversorgung der bayerischen Bevölkerung kritisch diskutiert. 

Der Entwurf des LfU besagt, dass die öffentlichen Wasserversorger künftig nur noch Trinkwasser aus dem oberflächennahen belasteten Grundwasser gewinnen sollen und nicht mehr aus Tiefbrunnen. Das würde für den Raum Landshut, wie auch für viele Regionen Bayerns bedeuteten, dass das oberflächennahe Grundwasser erst durch eine kostspielige technische Aufbereitung trinkbar gemacht werden müsste. Rückstände, wie Nitrat, Antibiotika oder Mikroschadstoffe müssten die Wasserversorger für den Endverbraucher entfernten. Dies würde bedeuten, dass der Endverbraucher, also der Bürger für die Aufbereitung des wichtigsten Lebensmittels aufkommen muss.

Darüber hinaus hätte dadurch die Mineralwasserindustrie künftig das alleinige Zugriffsrecht auf unbelastetes Wasservorkommen aus Tiefbrunnen. 
Die Politiker halten die geplante Regelung für absolut inakzeptabel, denn die Versorgung mit Trinkwasser ist sicher der Kern der Daseinsvorsorge. Wasser ist das wichtigste Lebensmittel. „Der Vorrang der öffentlichen Trinkwasserversorgung gegenüber der privatwirtschaftlichen Mineralwasserbranche muss gesetzlich verankert werden – denn Daseinsvorsorge braucht langfristige Sicherheit und Perspektive“, fordert Stadträtin Elke März-Granda.

„Es kann nicht sein, dass der Bürger viel Geld für aufbereitetes Wasser bezahlt und nur noch über den Bezug von Getränken der Industrie an unaufbereitetes Trinkwasser kommt“, kritisiert der Ortsvorsitzende Heiko Helmbrecht.

Die Politiker sind sich einig, dass man die schädlichen Einträge an der Oberfläche reduzieren muss und die Verursacher der Wasserverschmutzung zu belangen sind. Im Raum Landshut werden die Grenzwerte für Nitrat im oberflächennahen Grundwasser deutlich überschritten. Dies ist die Folge von Überdüngung durch Massentierhaltung und intensiver Landwirtschaft.

„Außerdem braucht Bayern endlich mehr wirksame Wasserschutzgebiete, besonders dort wo Trinkwasser durch Schadstoffe beeinträchtigt ist“, fordert Kurt Welte.

Mit den Stadtwerken wurde bereits Kontakt wegen dieser drohenden Problematik aufgenommen. „Wir sind der Meinung, dass hier die Kommunen bayernweit tätig werden müssen, bevor es im stillen Kämmerlein der Staatsregierung beschlossen wird“, meint März-Granda.

Auch der Klimawandel verursacht in einigen Regionen Deutschlands zunehmende Wasserknappheit. Dort kommt es bereits zu Verteilungskämpfen, weil teilweise nicht auf zusätzliche örtliche Reserven zugegriffen werden konnte, da die Nitratwerte zu hoch waren.

„Deshalb wird Wasser regional und zeitlich nicht mehr so verfügbar sein, wie wir es gewohnt sind“, so Helmbrecht. Zusätzliche Verbundnetze und Fernleitungen werden nötig sein, um regionale Unterschiede der Wasserverfügbarkeit auszugleichen. Für Landshut könnte eine Wasserfernleitung vom Bayerischen Wald ins Spiel kommen.

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