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Pressemitteilung

Gemeinwohlökonomie – ein alternatives Wirtschaftssystem

von links nach rechts: Rudolf Fleischmann (Koordinator GWÖ), Dr. Georg Ohmayer (Koordinator GWÖ), Elke März-Granda (ÖDP-Stadträtin), Dr. Stefan Müller-Kroehling (OB-Kandidat der ÖDP)

Auf Einladung der ÖDP referierten in der vergangenen Woche die beiden Koordinatoren der Landshuter GWÖ-Regionalgruppe Dr. Georg Ohmayer und Rudolf Fleischmann über das Thema Gemeinwohlökonomie (GWÖ) im gut besuchten Nebenzimmer vom Gasthaus „Zum Krenkl“.

Die GWÖ-Bewegung wurde im Jahr 2010 von Christian Felber und einer Unternehmer-Gruppe gegründet. Dieses alternative Wirtschaftsmodell hat als oberstes Ziel das „Gute Leben für alle“. Kern des Modells ist, dass Unternehmen, die sowohl nachhaltig wie auch sozial wirtschaften und dies in einer Gemeinwohl- Bilanz belegen können, durch rechtliche und steuerliche Anreize im Vorteil, statt wie heute im Nachteil sind. „Unser jetziges Wirtschaftssystem steht auf dem Kopf, denn Geld ist zum Selbst-Zweck geworden, anstatt Hilfsmittel zur Realisierung des Gemeinwohls zu sein, wie es unsere Bayerische Verfassung wie auch unser Grundgesetz vorgibt“, betont Ohmayer.

Vor zwei Jahren hat sich die Regionalgruppe Landshut gegründet. Ziel ist, den Gemeinwohlgedanken in die Region zu tragen und die Bevölkerung über dieses alternative Wirtschaftssystem zu informieren. „Auch in Landshut gibt es bereits Unternehmen, die nach dem Gemeinwohlprinzip wirtschaften und eine Gemeinwohlbilanz erstellen“, so Fleischmann.

Mehrere renommierte Firmen und auch Banken erstellen bereits Gemeinwohlbilanzen. Eine junge Besucherin war der Auffassung, dass besonders auch jungen Start-up-Unternehmen nachhaltiges Wirtschaften am Herzen liegen würde. Deshalb seien diese jungen Firmen besonders prädestiniert für die GWÖ.

Grundsätzlich besteht für alle Bürgerinnen und Bürger, sowie Unternehmen die Möglichkeit, bei der Landshuter Regionalgruppe mitzumachen. Auch Kommunen können die GWÖ-Idee unterstützen, indem bei Ausschreibungen ein vorhandener Nachhaltigkeitsbericht (z.B. in Form einer Gemeinwohl-Bilanz) als zusätzliches Kriterium für die Auftragsvergabe gewertet wird. Ein weiteres Ziel einer Kommune kann die eigene Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz und die damit verbundene Vergabe des Titels Gemeinwohl-Kommune sein.

Die Gemeinwohlbewegung versteht sich grundsätzlich als überparteiliche Basisinitiative, will aber natürlich letztendlich auch wählbar werden und sucht deshalb den Dialog mit Volksvertretern und politischen Parteien.

„Auch die ÖDP sucht nach neuen Wegen zu einer freiwilligen gemeinwohlorientierten Weiterentwicklung unserer derzeitigen Wirtschaftsordnung, bei der die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehe. Deshalb unterstützt die ÖDP ausdrücklich die Ziele der GWÖ“, so der OB-Kandidat der Ökodemokraten Dr. Stefan Müller-Kroehling. Als OB will er den Gemeinwohlaspekt bei allen Ausschreibungen berücksichtigen.

„Gerade die Stadt Landshut, die einem enormen Wachstumsdruck und Bevölkerungszuzug ausgesetzt ist, muss maßvoll und verantwortungsbewusst mit dem wertvollen Gut 'Fläche' umgehen“, betont ÖDP-Stadträtin Elke März-Granda. Deshalb hat die ÖDP als einzige politische Partei in Landshut bereits in ihrem Wahlprogramm die Grundzüge des gemeinwohlorientierten Wirtschaftens festgelegt.

Im Anschluss an den Vortrag beteiligten sich die Besucher an einer sehr lebendigen und konstruktiven Diskussion. Verschiedene Ideen wurden diskutiert, wie Gemeinwohlökonomie im wirtschaftlichen und staatlichen Handeln in der Region gestärkt werden könne.

Im Rahmen von KlimaZeit kommt der Gründer und Vordenker der GWÖ, Christian Felber, am Mittwoch, den 16. Oktober nach Landshut. Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr an der Hochschule Landshut. Der Besuch ist kostenlos, die Teilnehmerzahl jedoch beschränkt und deshalb ist eine Anmeldung über das Portal www.haw-landshut/nachhaltigkeit erforderlich.

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