Pressemitteilung
ÖDP diskutiert über die Klimakrise
Der globale Handlungsspielraum für Maßnahmen gegen den Klimawandel verengt sich zunehmend. Wenn politische Entscheidungen sich nicht rasch den wissenschaftlichen Erkenntnissen anpassen, ist das 1,5 Grad-Ziel nicht zu erreichen. Jedes Zehntel Grad mehr Erderwärmung erhöht aber die Wahrscheinlichkeit, dass sogenannte Kipp-Elemente des Weltklimas den Kipp-Punkt erreichen und Prozesse in Gang setzen, die nicht mehr umkehrbar sind.
Vor diesem Hintergrund beschäftigte sich der ÖDP-Stammtisch am letzten Dienstag im Krenkl mit dem Buch "Diese Zivilisation ist gescheitert" von Rupert Read und Samuel Alexander.
Die Referentin Anja Helmbrecht-Schaar, Umweltaktivistin und ÖDP-Aktive, fasst die Kernaussagen des Buches zusammen:
"Rupert Read, Philosoph und britischer Umweltpolitiker, setzt den Fokus auf unser aller Versagen, weil wir die Klimakrise nicht als die existentielle Bedrohung betrachten, die sie tatsächlich ist. Auf Grünes Wachstum und Geo-Engineering zu hoffen, verschwendet Zeit, die wir nicht mehr haben. Bei dem Zeitrahmen, der uns zur Verfügung steht, um unsere Zivilisation vor einem Zusammenbruch zu bewahren, ist eine radikale Umgestaltung notwendig, sowohl in politisch-ökonomischer Sicht als auch in philosophischer, psychologischer und ethischer Hinsicht. Wir brauchen neue Werte und neue Visionen von Wohlstand, die nicht auf Wachstum basieren und wir brauchen eine Umkehrung des größten Teils der wirtschaftlichen Globalisierung hinzu einer Bio-Regionalisierung der Wirtschaft."
Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Zuhörer darüber, dass der überwiegende Teil der Bevölkerung sich von der Klimakrise nicht betroffen oder gefährdet fühlt. Der Ortsvorsitzende der ÖDP Landshut, Heiko Helmbrecht, wünscht sich, dass die Medien dem Klimawandel die gleiche Aufmerksamkeit schenken wie momentan Corona: "Solange die Politik nicht entschiedener handelt, brauchen wir jeden Tag einen Brennpunkt zum Klimawandel", fordert der Öko-Demokrat. "Wenn die Kipp-Punkte erreicht sind, dann hilft auch kein Lockdown."