Pressemitteilung
ÖDP Stadträtin Elke März-Granda kritisiert den neuen Regionalplan
Viele Worte zur Nachhaltigkeit – weniger Grün für Landshut!
Auf dem ersten Blick hören sich die geplanten Änderungen des Kapitels Siedlungswesen gut an. Es ist die Rede von Flächensparen, nachhaltiger Siedlungsentwicklung oder von schonender Einbindung von Siedlungsgebieten in die Landschaft. Bis man zum Kapitel Siedlungsgliederung kommt. „Es wird ausgiebig vom Erhalt und der Weiterentwicklung innerörtlicher Grünstrukturen gesprochen und von der Ausweisung von Trenngrün“, so März-Granda. „Das erweckt erstmal Hoffnung auf naturverträglich und nachhaltige Vorgaben im Regionalplan“, fährt die Stadträtin fort. Völlig unverständlich und kontrovers ist dann allerdings die geplante Streichung von Trenngrünbereichen auf dem Stadtgebiet.
Durch die Darstellung von Trenngrünbereichen sollen eine ungegliederte, bandartige Siedlungsentwicklung verhindert und Freiräume zwischen eigenständigen Siedlungskörpern gesichert werden. Als Instrument zur Sicherung und Freihaltung kleinräumig bedeutsamer Freiräume steht insbesondere das Trenngrün zur Verfügung. Das Landschaftsbild kann dadurch erhalten bzw. verbessert werden; dies gilt auch für die mikroklimatischen Verhältnisse und ökologischen Aspekte. Die Trenngrünflächen können Äcker, Wiesen, Wälder u. ä. Landschaftsteile darstellen.
Betroffen von den Streichungen sind die Bereiche zwischen Münchnerau und Siebensee, zwischen Auloh und Gretlmühle und die Weiherbachaue. „Besonders der Bereich zwischen der Münchnerau und Siebensee schirmt bisher die Wohnbebauung der Münchnerau vom Gewerbegebiet Münchnerau ab. Das ist wichtig für ein ruhiges und gesundes Wohnumfeld der Münchnerauer Bevölkerung“, betont März-Granda. Eine weitere Verschmelzung von Wohnen und Gewerbe zu einem einheitlichen Siedlungsbrei wäre ihrer Meinung nach eine völlig falsche Entwicklung. Eine ähnliche Funktion hat ihrer Ansicht nach auch die Weiherbachaue entlang der Bahnstrecke zwischen Landshut und Altdorf. Der wichtige Trenngrünbereich zwischen Auloh und Naherholungsbereich Gretlmühle sollte nach ihrer Auffassung unbedingt erhalten bleiben, zumal dort kein regionaler Grünzug festgesetzt ist, der den Trenngrünbereich ersetzen könnte.
„Aus diesen Gründen ist es nicht nachvollziehbar, warum die bereits im Regionalplan festgesetzten Trenngrünbereiche in einer schnell wachsenden Stadt wie Landshut gestrichen werden sollen“, kritisiert die ÖDP-Stadträtin. Trenngrün soll aus dem Regionalplan nur gestrichen werden, wenn keine Tendenzen zum Zusammenwachsen von Siedlungen mehr erkennbar sind. „Und genau das ist hier überhaupt nicht gegeben“, so März-Granda.
Zur weiteren Info (Auszug aus der Änderungsbegründung):
Am 27.10.2016 erfolgte der Beschluss des Planungsausschusses der Region Landshut das Kapitel Siedlungswesen fortzuschreiben und an die aktuellen Herausforderungen der Region anzupassen.
Man prognostiziert, dass bis zum Jahr 2035 die Bevölkerung in der Region Landshut um ca. 8 % zunehmen wird. Die Landkreise Rottal-Inn, Dingolfing-Landau und Landshut weisen den größten Zuwachs beim Flächenverbrauch in ganz Niederbayern auf und liegen deutlich über dem bayerischen Durchschnitt. Im Jahr 2016 lag der Flächenverbrauch in der Region Landshut bei ca. 207 ha, was einem Verbrauch von ca. 0,6 ha pro Tag entspricht.
Um in Zukunft eine nachhaltige Siedlungsentwicklung in der Region sicherzustellen, sollen Aspekte des Flächensparens, die bedarfsgerechte Ausweisung neuer Siedlungsgebiete und die Berücksichtigung einer älter werdenden Gesellschaft stärker in den Fokus rücken.