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Pressemitteilung

ÖDP will Protest von unten gegen EU-Subvention für neue AKWs

Christine Ackermann und Elke März-Granda, ÖDP-Stadträtinnen: „Stadtwerke sollen gegen Wettbewerbsverzerrung Beschwerde einlegen!“

Die Stadtwerke Landshut sollen sich einer Beschwerde der Elektrizitätswerke Schönau gegen  eine von der EU-Kommission beschlossene neue Atomkraftsubventionierung  anschließen. Das haben die ÖDP-Stadträtinnen Christine Ackermann und Elke März-Granda im Namen der ÖDP  bei OB Hans Rampf beantragt.

Zum Hintergrund: Mit knapper Mehrheit hat die alte EU-Kommission im Oktober 2014 als eine ihrer letzten Amtshandlungen ein Subventionsprogramm und garantierte Einspeisevergütungen für den Neubau eines der größten Atomkraftwerke der Welt beschlossen. Es wird in Großbritannien entstehen und gilt als Bezugsfall für andere neue AKWs in Europa. Gegen diese Wettbewerbsverzerrung zulasten der regenerativen Energie legen die Elektrizitätswerke Schönau, die sich als unabhängige Ökostromanbieter benachteiligt sehen, Beschwerde ein: zur Beschwerde

Die ÖDP will erreichen, dass sich landauf landab die Stadtwerke als lokale Energieversorger dieser Beschwerde anschließen.

Was der ÖDP besonders sauer aufstößt: Nur eine einzige Stimme in der EU-Kommission weniger hätte das Aus für die Atom-Pläne bedeutet. Das Zünglein an der Waage: die in enger Abstimmung mit Angela Merkel und Sigmar Gabriel abgegebene Stimme des ehemaligen EU-Energiekommissars Günther Oettinger. „Wir wollen eine Bewegung von unten gegen diese Atomkraft-Begünstigung starten und gleichzeitig der deutschen CDU/CSU/SPD-Regierung signalisieren, dass sie mit ihrem Zick-Zack-Kurs in der Energiepolitik jede Glaubwürdigkeit völlig verspielt hat“, so Christine Ackermann.

Noch im März 2014 veröffentlichte die Kommission eine Stellungnahme, nach der die Förderung für den geplanten AKW-Neubau den Wettbewerb in der EU erheblich verfälschen könnte. Im Oktober jedoch wurden die Pläne überraschend durchgewunken, berichtet die ÖDP. Die Gründe für diese 180-Grad-Kehrwende bleiben unklar.

„Eine zusätzliche Überschwemmung des Strommarktes mit subventioniertem Atomstrom belastet auch die im Wettbewerb stehenden lokalen Stadtwerke. Die Rentabilität ihrer Investitionen in regenerative Kraftwerke steht dann auf der Kippe. Deshalb sollen sich die Landshuter Stadtwerke der Beschwerde anschließen“, fordert die ÖDP.

Die geplanten EU-Subventionen im Überblick:

  • Die für den Bau des Riesen-Atomreaktors notwendigen Kredite in Höhe von 21,6 Milliarden Euro werden vollständig durch staatliche Bürgschaften abgesichert.
  • Unfassbar: Für die Betreiber soll es eine garantierte Vergütung von rund 11 Cent pro Kilowattstunde geben – und das über den sagenhaften Zeitraum von 35 Jahren. Dieser Preis wird zudem jährlich an die Inflation angepasst. Zum Vergleich: Eine große Photovoltaik-Anlage in der Bundesrepublik bekommt heute eine Vergütung von knapp 9 Cent pro Kilowattstunde. Diese garantierte Vergütung wird jedoch nur 20 Jahre gezahlt – ohne Inflationsausgleich!
  • Bei einer konservativ angenommenen Inflationsrate von 2 % rechnet sich aus der Anlagenvergütung und dem zugesicherten Inflationsausgleich eine Vergütung von rund 35 ct/kWh bei Ende der Vertragslaufzeit nach 35 Jahren.
  • Müssen die Reaktoren aufgrund von Marktumständen gedrosselt oder abgeschaltet werden, erhält der Betreiber staatliche Entschädigungszahlungen.

 

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