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Pressemitteilung

Ökodemokraten wollen Ökolandbau auf Stadtgebiet sichern

Pressebericht zum Besuch der ÖDP bei BIO Gärtnerei Siebensee

Die Stadt Landshut wächst und wächst. Immer mehr Wiesen, Gehölze und Ackerland fallen neuen Gewerbeflächen und Wohnbebauung zum Opfer. Allen Anschein nach soll nun auch die BIO Gärtnerei Siebensee dieses Schicksal erleiden. Deshalb besuchten die ÖDP-Stadträtinnen Christine Ackermann und Elke März-Granda gemeinsam mit OB-Kandidat Dr. Stefan Müller-Kroehling die BIO Gärtnerei in Siebensee.

„Seit nunmehr über 30 Jahre wird in den Landshuter Auen biologisch gewirtschaftet“, erklärt Frau Andrea Vaas, die Pächterin der landwirtschaftlichen Flächen. „Diese Flächen haben also seit 30 Jahren keinen Kunstdünger und keine Spritzmittel gesehen, das ist nicht oft zu finden“, wie die Fachfrau für Bio-Landwirtschaft erläutert. Allein durch Einsatz von Nützlingen und mechanische Verfahren hält der Betrieb Boden, Luft und das Grundwasser sauber. Selbst auf die im Biobereich zugelassenen Pflanzenschutzmittel wurde bisher erfolgreich verzichtet. Dies kommt somit auch der Artenvielfalt zu gute. „Dieser Betrieb mit seiner schonenden und umweltfreundlichen Landwirtschaft im Stadtgebiet nicht nur ein kostbares Juwel für die Landshuter Bürger“ sondern spätestens seit dem erfolgreichen Volksbegehren und dem neuen Naturschutzgesetzt auch ein Leitbild, so die Politiker.

Denn durch den humusschonenden Ackerbau und durch den Verzicht auf energieaufwändig hergestellte Stickstoffdünger und Pflanzenschutzmittel verursachen Ökolandwirte gegenüber konventioneller Landwirtschaft viel weniger klimaschädlicher Treibhausgasemissionen.

Nicht nur die Nähe zum Trinkwasserschutzgebiet, sondern auch die Wertschöpfung vor Ort, die Regionalität und die kurzen Wege zum Verbraucher machen die Fortführung des Betriebs aus Sicht der Politiker so wichtig.

„Für jede größere Stadt muss es oberstes Gebot sein, den Fortbestand regionaler Erzeuger und dazu noch auf ökologischer Basis zu sichern!“, fordert Müller-Kroehling. „Wir brauchen viel mehr Bio-Flächen, nicht weniger!“

Dies mag möglicherweise nicht für die Stadt Landshut gelten. Denn im vergangenen Jahr hat die Stadt fünfeinhalb Hektar der von Frau Vaas gepachteten Flächen für die dortige Baulandentwicklung gekauft. Das ist die Hälfte der bisher bewirtschafteten Fläche der Gärtnerei. Ob sie den Betrieb dann noch aufrechterhalten kann, ist sich Frau Vaas heute nicht sicher und ihr Pachtvertrag mit der Stadt läuft noch vier Jahre.

„Wir wollen über einen Stadtratsantrag versuchen, dass die landwirtschaftlichen Flächen bei der Rahmenplanung zum neuen Baugebiet von jeglicher Bebauung ausgespart werden“, erläutert März-Granda. Die Politiker sind sich einig, dass die Stadt diesen Schritt entsprechend ihrer selbstbindenden Beschlüsse konsequenterweise auch gehen muss. Denn Landshut ist seit 2017 Biostadt und im Ökopakt Bayern vertreten. „Dadurch hat sich die Stadt verpflichtet, den regionalen Ökolandbau und Einsatz von Bio-Lebensmitteln in öffentlichen Einrichtungen zu fördern. Auch soll die Bio-Branche im Rahmen der Wirtschaftsförderung unterstützt werden“, führt Ackermann aus.

Ein wichtiges Argument für den Erhalt der Flächen sei auch der sehr gute Ackerboden, der für eine Bebauung zu schade sei. „Ackerland ist nicht vermehrbar – guten Ackerboden zu versiegeln sei daher ein Schritt in die falsche Richtung, ist man sich einig. Denn auch zukünftige Generationen sollten die Chance haben, gesunde Lebensmittel ohne allzu viel Chemie-Einsatz zu erzeugen und eine bäuerliche Landwirtschaft zu erhalten.

„Es wäre absurd, wenn die Biostadt Landshut einem ihrer wenigen Biolandwirte durch eine Bebauung den Garaus machen würde“, findet März-Granda. „Die Stadt sollte vielmehr den Verpflichtungen durch den Ökopakt Bayern und als Biostadt nachkommen und gerade hier mit gutem Beispiel vorangehen!“, schließt sich Müller-Kroehling der Aussage an. Er wolle als OB regionalen Bio-Landbau statt neuer Großmarkt-Hallen von Gemüsehändlern, die ihre Produkte mit LKWs und vom Flughafen klimaschädlich herantransportieren müssen.

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