Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Unsere Kinder müssen uns etwas wert sein!

ÖDP veranstaltet Benefizkonzert

Auf dem Foto: Marie-Sophie Vogel und Dirk Hellmann

Am vergangenen Sonntag lud die ÖDP zum Benefizkonzert im Wintergarten am Dreifaltigkeitsplatz in Landshut ein. Im gut besetzten Lokal zauberten die Geschwister Sonja und Konrad Horsch mit eigenen Balladic-Rock-Kompositionen und Cover-Versionen englisch- und deutschsprachiger Poprock-Klassiker einen farbenfrohen Klangteppich.
Marie-Sophie Vogel, die Landtagsdirektkandidatin der ÖDP begrüßte die anwesenden Gäste und stellte kurz den ÖDP Kreisvorsitzenden Lorenz Heilmeier und ÖDP Stadträtin Elke März-Granda vor. Heilmeier kandidiert als Listenkandidat für den Landtag und März-Granda als Direktkandidatin für den Bezirkstag.

Seit 37 Jahren ist das "Gute Land" in Schnedenhaarbach bei Vilsbiburg eine Anlaufstelle für Suchtkranke. Mit ganzer Hingabe unterstützt das Team der therapeutischen Wohngemeinschaft die Betroffenen dabei, sich ins Leben zurück zu kämpfen - sei es, um einen neuen Freundeskreis aufzubauen, eine Wohnung zu finden oder eine Ausbildung nachzuholen.

„Als politisch engagierte Studentin der Hochschule Landshut ist es mir wichtig, solche Randgruppen unserer leistungsorientierten Gesellschaft nicht aus den Augen zu verlieren“, so Vogel. Um die mittlerweile legendäre Arbeit des "Guten Landes" den Konzertbesuchern vorzustellen, interviewte sie den Leiter des "Guten Lands", Dirk Hellmann, zu seiner Arbeit und seiner Autobiographie "Die neuen Abenteuer eines Taugenichts".

Hellmann fasst sein Buch kurz zusammen. Er berichtet, dass er als eines von sechs Kindern in einer Arbeiterfamilie groß wurde. Die Eltern waren beide Alkoholiker. „Ich habe mich nie wirklich gewollt gefühlt und fragte mich, was eigentlich der Sinn meines Lebens ist“, fügt er an. In seinem Buch beschreibt er die Suche danach mit Drogen und Spiritualität. Und auch, wie er letztendlich den Sinn seines Lebens gefunden hat.

Jetzt habe sich die Situation der Kinder aus sozial schwachen Familien noch verschlechtert. Das läge vor allem daran, dass sich die Nachbarschaftsbeziehungen drastisch verschlechtert haben. „Uns hat das damals ein bisschen aufgefangen, dass unsere Nachbarn sich unser angenommen haben, sich mit verantwortlich gefühlt haben“, erläutert Hellman. Heute sind diese Beziehungen unbeständiger, es gibt viel mehr Alleinerziehende und man fühlt sich oft weniger mitverantwortlich. Deshalb schaut man auch schneller mal weg. Auf der anderen Seite sei das Angebot für solche Familien gewachsen. Das Jugendamt biete mehr Hilfen an als früher.

Hellmann betont, dass die Politik die Situation solcher Kinder nachhaltig verbessern könnte, indem man sich diesen Kindern durch individuelle Förderung und durch kleinere Klassen mehr annehmen könnte.

Präventionsarbeit bei Kindern und Jugendlichen hält Hellmann für besonders wichtig. „Kinder brauchen Selbstwirksamkeits-Erfahrungen, also Erfolgserlebnisse, wo sie merken, das kann ich, darin bin ich gut und das honoriert auch jemand“, erläutert der Leiter der Wohngemeinschaft. In diese Richtung müsse sich auch der Schulunterricht verändern und die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder unterstützen. „Und es braucht dringend Menschen, die hinschauen und zuhören, wenn ein Kind erzählt, wie es Zuhause läuft“, fährt Hellmann fort. Damit Präventionsarbeit das leisten kann müsse der Personalschlüssel deutlich angehoben werden, sowohl in Schulen, als auch in der Sozialen Arbeit. „Unsere Kinder müssen uns etwas wert sein!“, schlussfolgert Hellmann.

Von der Legalisierung sogenannter sanfter Drogen, wie Cannabis hält er nichts. Denn jede Droge sei gefährlich. Auch Alkohol und Tabakprodukte fordern jährlich viele Todesopfer. Cannabis sei bei den meisten seiner Klienten der Anfang ihrer Drogenkarriere. Die Anwendung von Cannabis im medizinischen Bereich sei ein anderes Thema und durchaus sinnvoll.

Laut Hellmann könne die Politik unterstützend helfen. Um Hilfe zu bekommen sei der Anfahrtsweg zu bürokratisch. „Mir wäre wichtig, dass die Aufnahme unbürokratisch und schnell geht, dass der Mensch im Vordergrund steht und erst danach die Kosten, oder die Zahlungsfähigkeit und Zuständigkeit geprüft werden“, so Hellmann. Eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Landkreisen, Regierungsbezirken und Bundesländern wäre wünschenswert. Bayern sei da zwar im Gegensatz zu anderen Bundesländern schon sehr gut. Aber es sei trotzdem schwierig, wenn ein Mann zu uns kommen will, der nicht im Einzugsgebiet lebe.

Die ÖDP-Politikerin bedankte sich bei Dirk Hellmann für das sehr offene Gespräch und überreichte ihm am Ende der Veranstaltung eine Spende in Höhe von 275,-- Euro für die weitere Arbeit des „Guten Landes“.

Zurück

ÖDP – ökologisch und sozial

Engagement unterstützen!